Du hast dich entschieden, Teil unserer gemeinsamen Reise zu sein und ein persönliches Journal zu führen. Ich freue mich sehr darüber. Um es dir so einfach wie möglich zu machen, habe ich hier ein paar Tipps und Ideen für dich, mit denen du dich an das Thema herantasten kannst.
Wie fange ich an?
Fang klein an. Wir wollen in diesem Jahr mehr in Gottes Nähe kommen. Deswegen ist es eine gute Idee, erstmal mit Gott zu sprechen. Nimm dir Zeit für ein Gebet. Sprich mit ihm über deine Vorstellungen, Wünsche und Ideen, aber auch über deine Vorbehalte und Sorgen.
Und dann schreib einen ersten Absatz. Er muss nicht lang sein, aber ehrlich. Am besten schreibst du über die Frage, wo du Gott bisher erlebt hast. Das wird dein Startpunkt sein. Der Ort an dem du jetzt bist…
Wenn du morgen dann wieder zu deinem Journal gehst, und dir dann die Frage stellst: Wo habe ich am letzten Tag Gottes Nähe erlebt und du ganz genau hinsiehst, werden zwei Dinge passieren.
Das erste ist, dass du sensibler wirst. Sensibler für die Orte, wo Gott dir Nahe ist. Wo er mit dir redet. Wo er in deinem Leben wirkt und auf welche Weise er sich dir zeigen will.
Das zweite ist, dass du anfängst nach vorne zu blicken und Möglichkeiten im vor dir liegenden Tag entdeckst, in denen du Gottes Nähe suchen könntest. Beides kannst du nun in deinem Journal festhalten.
Welche Hürden wird es geben?
Ich gebe auf! Ein Journal zu schreiben wird dann besonders spannend, wenn dir eigentlich nicht danach ist, dich hinzusetzen und dir Gedanken über dich und Gott zu machen. Das sind oft die Momente, in denen es uns lieber ist, unseren Fokus auf andere Dinge zu richten, weil wir merken, dass etwas in uns adressiert werden müsste.
Oft sind das die Momente, in denen wir aufgeben und lieber etwas Ablenkendes tun würden. Diese Situationen sind beim Schreiben eines Journals weichenstellend, weil sie darüber entscheiden, ob du den Gewinn, den dir diese Reflektionsaufgabe geben kann, auch einfährst.
Das klappt nicht! Nicht jeder ist gleich. Und deswegen fällt es dem einen leichter ein Journal zu führen und dem anderen schwerer. Bevor du aber sagst: “Das ganze Schreiben ist nichts für mich, ich bin raus”, probiere einfach nochmal ein bisschen was anderes aus. Hier ein paar Vorschläge:
Schreibe nur eine Zeile pro Tag! Halte die Maßgebliche Information fest. Ohne Schnörkel. Ohne Laber-Rhabarber.
Schreib nicht allein. Vielleicht macht es für dich Sinn, das Journal mit anderen zusammen zu schreiben. Deinem Partner. Deiner Familie. Deiner Kleingruppe (dann halt nur 1x die Woche) oder deiner Nachbarin. So entsteht ein Gespräch, dass ihr in kurzen Zeilen festhalten könnt.
Nimm dir den Vers des Monats Telegram-Gruppe und schreib jeden Tag einen Gedanken dazu auf. Auch wenn es jeden Tag der selbe ist.
Experimentiere. Wenn das mit dem Buch nix ist, mach Sprachmemos. Oder bau dir ein Diorama aus Playmobil. Mach Selfies mit Gott und speicher sie in deinem Nähe Gottes Ordner. Wir alle haben unterschiedliche Denk und Ausdrucksweisen. Und jede kann davon erzählen, wie du Gott nahe gekommen bist.
Ich komme nicht in Gottes Nähe. Manchmal scheint es eine unüberwindliche Mauer zwischen uns und Gott zu geben. Wir wollen sie überwinden. Aber es scheint nicht zu gehen. Gott bleibt uns ferne. Dir will ich Folgendes zusagen:
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8,38-39
Gott ist da. Auch wenn dein Gefühl dir etwas anderes weiß machen will. Und du darfst im Glauben Jesus vertrauen, dass er nicht nur da ist, sondern dich liebevoll anblickt und jedes deiner Gefühle kennt und dich liebt. Das im Glauben anzunehmen kann ein Kampf sein. Aber einer, dem ein Sieg bevorsteht. Weil Jesus bereits für den Sieg gesorgt hat
Du kannst das Journal nutzen, um diesen Weg zu beschreiben.
Wie geht es weiter?
Zuallererst ist das Journal für dich. Du sollst sehen können, welchen Weg du dieses Jahr mit Jesus gegangen bist. Also blättere hin und wieder einfach mal durch die Seiten deines Journals und freu dich über all die Momente, die du mit Jesus hattest.
Gleichzeitig haben wir als Kirche vor, ganz viele dieser einzelnen Wege mit Jesus zu einem Sammelband zusammenzufassen. Wir glauben, dass diese Geschichten Jesus ehren und uns ermutigen, herausfordern und erfreuen können. Deswegen hast du (und alle anderen haben das auch) die Möglichkeit, dein Journal zur Verfügung zu stellen.
Dabei hast du natürlich freie Hand darüber, was in den Sammelband soll, und was nicht.
Wir nehmen dann alle Geschichten und arbeiten mit einem kleinen Team an der Zusammenstellung der Texte, Bilder und Geschichten.
Du gibst uns dann noch dein OK und wir freuen uns auf ein Buch voller heiliger Geschichten aus der Nähe Gottes.
Was habe ich davon?
In diesem Jahr wollen wir als Kirche den Fokus darauf legen, in Gottes Nähe zu treten und andere dahin einzuladen. Eine Möglichkeit, die sich bei vielen Nachfolgern Jesu bewährt hat, ist das bewusste Reflektieren. Also das Anhalten, Innehalten und sich Vor-Augen-Halten.
Ein Journal zu schreiben kann dir dabei eine gute Hilfe sein, diese Momente festzuhalten und für spätere Situationen den Zugriff darauf bieten. So erkennst du den zurück gelegten Weg und kannst sehen, auf welche Weise Gott mit dir unterwegs war.
Außerdem schärft das Schreiben eines Journals deine Beobachtung. Je regelmäßiger du die Nähemomente in deinem Alltag suchst, um sie in dein Journal zu schreiben, desto mehr wird dein Herz sensibel für die Nähe Gottes. Und desto größer wird auch deine Erwartung.
Und wenn deine Erwartung an Gott wächst, entsteht immer ein Raum des Glaubens. Ein Raum, den Gott füllen kann.
Wer hilft mir?
Zusammen ist man immer besser dran als alleine. Das gilt besonders dann, wenn wir herausgefordert werden. Und so ein Journal ist genau das. Eine Herausforderung. Neben deinen nächsten Menschen, die du mit ins Boot nehmen kannst, wollen wir (die anderen Menschen aus deiner Kirche) dich gerne unterstützen. Deswegen wird sich hin und wieder jemand bei dir melden um zu fragen, wie es dir mit dem Journal geht, ob du ggf schon was einreichen willst und wo wir dich supporten können.
Außerdem findest du in der Telegram-Gruppe immer wieder Ermutigungen, neue Themen zum Reflektieren und ermutigende Geschichten.
Vielleicht ja sogar deine :D